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Dysmelie

  • Autorenbild: Anna
    Anna
  • 2. Okt. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

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Hier in den Kärntner Bergen lebt Stefanie. Die 18-Jährige hat nur einen Arm, sie leidet an Dysmelie: eine Laune der Natur, bei der Menschen mit fehlenden Gliedmaßen geboren werden. Ihre Behinderung hält die junge Landwirtin nicht auf. Sie hat den fünf tonnenschweren Familientraktor einarmig unter Kontrolle- dazu gehört eine große Portion Mut dazu, denn sie musste sich etwas trauen, was Menschen mit zwei Händen nie tun würden. Die Familie hat 30 Kühe, Stefanie versucht immer dabei zu sein, wenn eine Kuh ein Kalb zur Welt bringt. Denn auch nur mit einem Arm, hat sie schon vielen Kühen bei der Geburt geholfen. Dass Stefanie sich so gut um die Herde kümmern kann, macht ihre Eltern glücklich. Auch weil es eine Zeit gab, in der das Alles andere als selbstverständlich schien. Als Mama Michaela und Papa Robert von der Fehlbildung erfahren, sind sie geschockt. Von Dysmelie haben sie noch nie gehört und suchen Hilfe bei einem Spezialisten. Als nach der Geburt feststeht, dass Stefanie bis auf den fehlenden Arm gesund ist, sind sie erleichtert. Krabbeln auf der Lieblingsdecke, die erste Tomatensauce und Kuscheln mit Papa. Auch mit nur einem Arm, kein Problem für das junge Mädchen. Kurz bevor sie eingeschult wird, bekommt sie eine Prothese. Die ist als Hilfe gedacht, soll sie vor Blicken schützen und es ihr erleichtern sich zu integrieren. Für alles findet sie eine Lösung, ob es das Schickmachen für’s Dorffest ist oder stundenlanges Whatsappen mit ihren Freundinnen. Schnell wird klar: Stefanie ist die, die am wenigsten ein Problem mit ihrem fehlenden Arm hat. Nichts scheint unmöglich. Deshalb haben Stefanies Eltern ihr einen Weihnachtswunsch erfüllt, bei dem andere wohl nur den Kopf geschüttelt hätten: Eine Kettensäge mit 2 PS. Die Arbeit mit der Motorsäge ist gefährlich. Umso wichtiger, eine genaue Planung: Mit nur einem Arm muss sie nun mit der fünf Kilo schweren Kettensäge Präzisionsarbeit leisten. Stefanie will der Welt zeigen, es ist alles möglich, wenn man an sich glaubt. Am liebsten möchte sie den Hof ihrer Eltern später einmal übernehmen und bis dahin wünschen wir ihr alles Gute.



 
 
 

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